Hämophilie ist eine genetische Erkrankung, verursacht durch fehlende oder defekte Gerinnungsfaktoren. Sie ist auch unter der Bezeichnung Bluterkrankheit bekannt, wobei Bluter lieber als Personen mit Hämophilie bezeichnet werden möchten. In Deutschland gibt es aktuell etwa 10.000 Menschen mit Hämophilie.
Die zwei Hauptformen der Erkrankung sind Hämophilie A und Hämophilie B. Sie unterscheiden sich in ihrer Häufigkeit und dem betroffenen Gerinnungsfaktor. Liegt ein Mangel des Faktors VIII (8) vor, besteht eine Hämophilie A. Ist jedoch Faktor IX (9) betroffen, handelt es sich um eine Hämophilie B. Hämophilie A ist die häufigste Form der Erkrankung.
Die Erbinformationen für die Gerinnungsfaktoren VIII und IX sind auf dem X-Chromosom gespeichert. Da Frauen zwei X-Chromosomen haben, kann eine gesunde Frau Überträgerin (Konduktorin) für Hämophilie sein und das X-Chromosom mit der Blutgerinnungsstörung an ihre Kinder weitergeben.