Kommunikation in der Pflege & Praxis – Die Macht der Worte

Ob im Alltag, im Job oder auch bei der medizinischen Versorgung einer pflegebedürftigen Person – Kommunikation spielt eine große Rolle in unserem Leben. Wer die Regeln der Kommunikation verinnerlicht hat, kann das gesprochene Wort bald als mächtiges Werkzeug einsetzen. Die Kommunikation mit Patient*innen und deren Angehörigen in Praxis, Krankenhaus oder am Telefon ist ein wichtiger Teil Ihres Patientenmanagements. Insbesondere bei schwierigen Patient*innen oder Situationen, zum Beispiel nach einer schockierenden Diagnose, sind Fingerspitzengefühl und Einfühlungsvermögen gefragt.

Doch was macht gute Kommunikation in der Pflege aus? Gibt es genug Zeit für gute Kommunikation in der Arztpraxis und im Krankenhaus? Und wie gelingt es uns, den Gesprächsverlauf zu unseren Gunsten zu drehen? Die Antworten auf diese und weitere Fragen können den Arbeitsalltag von MFA, Krankenschwestern und Krankenpfleger positiv beeinflussen. Obendrein gewähren sie eine noch bessere Patientenbetreuung, denn eines ist klar: Kommunikation ist das A und O.

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Zertifikatskurs Konfliktarme Kommunikation

Konfliktarme Kommunikation - Das erwartet Sie

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Grundlagen konfliktarmer Patientenkommunikation

Modul 1 des Zertifikatskurses


Kommunikation folgt ihren eigenen Regeln – Kommunikationsfallen entdecken

Eine der wichtigsten Grundregeln der Kommunikation stammt von dem Kommunikationswissenschaftler Paul Watzlawick: Man kann nicht nicht kommunizieren. Dies bedeutet im Klartext, dass auch nonverbale Kommunikation eben solche bleibt. Sollte eine zu behandelnde Person beispielsweise allen Blicken ausweichen und sich in Stillschweigen üben, bedeutet dies: „Ich möchte gerade nicht kommunizieren“ – also auch eine Art von Kommunikation. Deshalb ist das Erlernen der Grundregeln der Kommunikation in der Pflege und Praxis ein elementarer Bestandteil im Umgang mit Patient*innen. Ob am Telefon oder vis-à-vis: Je nachdem, wie wir uns kommunikativ begegnen, stärken oder schwächen wir das Wohlbefinden unseres Gegenübers. Die Grundpfeiler hierbei bilden Empathie, Akzeptanz und Authentizität, mit denen wir unseren Gesprächspartner*innen nicht nur ein informatives Pflegeberatungsgespräch (fachliche Ebene) bieten, sondern auch das Gefühl von Verständnis vermitteln können (emotionale Ebene). Die guten Nachrichten: alle Grundregeln der Kommunikation sind erlernbar und auch in einem zeitlich limitierten und stressigen Arbeitsalltag umsetzbar.

Schon gewusst? Die Länge der Gesprächsdauer hat nichts mit der Qualität zu tun – eine gute Beratung von Patient*innen dauert nicht zwangsläufig länger als ein schlechtes Informationsgespräch!


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Medikamente wirken nicht, wenn Patient*innen sie nicht einnehmen.

Kontrolle ist der Schlüssel

MFA, Krankenschwestern oder Krankenpfleger können mithilfe kleiner Tricks den Gesprächsverlauf positiv beeinflussen – und somit eine bestmögliche Beratung gewährleisten. Einer dieser Tricks ist die sogenannte „empathische Antwort“: Hierbei reagieren wir auf Sorgen und Ängste unseres Gegenübers nicht mit einem Bombardement aus Ratschlägen und Hinweisen, sondern erforschen die emotionalen Gründe der Betroffenen durch Zurückspiegeln und Wiederholen der Bedenken. Statt „Sie müssen Ihre Medikamente regelmäßig einnehmen“ lautet unsere empathische Antwort: „Ich mache mir Sorgen, dass Sie die Medikamente nicht regelmäßig einnehmen“.
Doch wie vermittle ich medizinisches Wissen? Auch hier liegt ein großer Vorteil in der empathischen Antwort: Wir schaffen eine Grundlage, in der nachfolgende Ratschläge nicht nur gehört, sondern auch verinnerlicht werden können. Hierbei gilt: Positive Motivation ist stets wirksamer als negativer Zuspruch, insbesondere bei Menschen mit chronischen Erkrankungen.

Es gibt zahlreiche solcher Methoden, um den Gesprächsverlauf ergebnisorientiert zu beeinflussen. Insbesondere in Fällen von Non-Compliance oder bei der Kommunikation im Team kann die Kenntnis dieser Tricks wahre Wunder wirken.


Compliance – eine Frage der Kommunikation? 

Im medizinischen Alltag ist der Therapieerfolg nicht nur von der jeweiligen Behandlung abhängig, sondern auch von der Beachtung bzw. Befolgung der ärztlichen Anweisungen, auch Compliance genannt. Eine eingeschränkte Mitarbeit bzw. Therapietreue auf Seiten der Betroffenen hat starke Nachteile – ganz gleich ob beabsichtigt oder unbeabsichtigt:

  • Verminderter Therapieerfolg
  • Evtl. verminderte Lebenserwartung
  • Hohe Kosten

Auch bei der Compliance Ihrer Patient*innen kann gute Kommunikation enorm hilfreich sein. Gleiches gilt für die Adhärenz, also die Befolgung der gemeinsam mit der/dem Ärzt*in getroffenen Therapieentscheidung.


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